Wir alle haben in den letzten Jahren gelernt, wie wichtig Hygiene ist und dass sie maßgeblich zu unser aller Gesundheit beiträgt. Doch wissen wir eigentlich, welches die größten Hygienefallen in unserem Alltag sind? Wo und wie wir uns durch Keime anstecken können? Worauf wir wirklich achten sollten und in welchen Situationen wir es auch nicht übertreiben müssen? Viele denken, die Toilette ist unhygienisch und eine der größten Keimschleudern, aber das ist bei weitem nicht so – im Gegenteil! Wo wir in unserer nächsten Umgebung auf Hygiene achten sollten und mit welchen Mitteln man ein gesundes Maß finden kann, haben die UVIS Hygieneexperten unter die Lupe genommen.
Beginnen wir in unserer direkten Umgebung – unserem Zuhause. Dass hier nicht immer alles keimfrei ist, ist völlig in Ordnung. Unser Immunsystem will ja ein bisschen gefordert, aber auch nicht überfordert werden. Nicht alles im Haushalt muss desinfiziert sein und das Gummibärchen vom Boden, das im Kindermund landet, wird keinen Infekt auslösen. Aber es gibt Bereiche, auf die sollten wir stärker achten, als dies der Großteil wohl macht.
Hygienefallen im eigenen Zuhause – mal mehr mal weniger
Die meisten gehen davon aus, dass die Toilette der unhygienischste Ort im Haushalt ist, aber das ist ein Trugschluss. Denn, wenn Bakterien eines nicht mögen, dann sind es kalte und glatte Keramikoberflächen. Das Toilettenbecken gehört daher zu den hygienischsten Plätzen in der gesamten Wohnung. Wer hätte das gedacht? Die größere Gefahr der Toilette geht vielmehr von der Spülung aus und kommt per Knopfdruck! Durch die Verwirbelungen des Wassers beim Spülen werden die Keime erst in die Luft befördert, und setzen sich dann auf allen Oberflächen und unseren Händen ab.
Deswegen ist Händewaschen auch so wichtig, um der Verbreitung von Keimen vorzubeugen. Nach dem Waschen lauert aber schon die nächste Keimfalle, nämlich das Handtuch, mit dem wir uns die Hände abtrocknen. Hautschuppen und Feuchtigkeit werden davon stark angezogen und Bakterien lieben das feucht-warme Milieu, das in Badezimmern herrscht. Handtücher sollten daher mindestens einmal pro Woche gewechselt werden. Vor allem sollten verschiedene Handtücher für die Hände und den Körper genutzt werden. Mitbringsel aus dem Schwimmbad, wie ein kleiner Fußpilz, können sich sonst auch auf andere Körperstellen und Personen im Haushalt übertragen.
Hygiene im eigenen Bett ist selbstverständlich. Mehrfach im Monat wird das Bettzeug gewechselt und man genießt das Gefühl im frisch gemachten Bett zu liegen. Das sehen die vielen kleinen Mitbewohner genauso, die oft einfach ignoriert werden – Milben, Bakterien, Pilze. Diese nisten sich nämlich gerne in Kissen, Decken und Matratzen ein und verursachen vor allem bei Allergikern erhebliche Probleme. Kissen sollte man daher immer mal wieder bei 60 Grad waschen oder mit der Decke in die Reinigung geben. Auch Matratzen sollten regelmäßig abgesaugt und gerne auch mit UVC-Licht beispielsweise mit dem UVIS Surface von Milben und Keimen befreit werden.
Ein kleines, technisches Gerät, das man eher nicht so auf dem Schirm hat, ist die Fernbedienung, denn beim Saubermachen wird diese gerne vergessen. Sie ist zwar nicht der Hauptübertragungsweg für Infektionen, aber Erkältungsviren können bis zu 24 Stunden auf Oberflächen überleben, langanhaltende Viren sogar bis zu mehreren Wochen. In den kalten Monaten, besonders, wenn im Haushalt jemand erkältet ist, sollte man das kleine Helferlein daher regelmäßig desinfizieren.
Verteilerkreisel für Keime – die Küche
Deutlich mehr Keime finden sich jedoch in der Küche, in der es ja eigentlich hygienischer sein sollte als auf der Toilette, da in der Küche mit Lebensmitteln gearbeitet wird, die wir verzehren. Tatsächlich ist eine der größten Keimquellen in normalen Haushalten der Spülschwamm. Durch die poröse Struktur des Schaumstoffs ist die Oberfläche eines solchen Schwamms immens. Immer wieder wird dieser schön nass gemacht, mit warmem Wasser. Das sind optimale Bedingungen für Keime, sich darauf ungehindert zu vermehren. Eine Studie der Hochschule Furtwangen, der Justus-Liebig-Universität Gießen und des Helmholtz Zentrums München ergab, dass es 362 verschiedene Bakterienarten sind, die dieses Habitat in der Küche geradezu lieben. Teilweise lag die Bakteriendichte bei mehr als 5 mal 10 hoch 10 Zellen pro Kubikzentimeter. „Das sind Konzentrationen, wie man sie sonst nur noch in Fäkalproben findet“, erläuterte Studienleiter Markus Egert. Die absolute Empfehlung der Experten lautet daher, die Schwämme nach dem Gebrauch trocken zu lagern und mindestens einmal pro Woche auszutauschen. Damit das aber nicht zu viel Müll verursacht, sollte man auf bei mindestens 40 oder besser 60 Grad waschbare Schwämme oder Lappen zurückgreifen.
Wir bleiben in der Küche und widmen uns dem Kühlschrank. Schnell ist etwas hinten in die Ecke geschoben, wird dann vergessen und nach ein paar Tagen oder Wochen sagt der Inhalt „Hallo“, wenn man die Kühlschranktür öffnet. Die Keime, oft Schimmel, übertragen sich dann gerne auch auf weitere Lebensmittel und den Kühlschrank selbst. So herrschen dort zwar eingeschränkte, aber doch ungehinderte Bedingungen für die Vermehrung der Pilz- und Bakterienstämme. Dasselbe gilt für das Tiefkühlfach. Bakterien sterben bei Minusgraden nämlich nicht ab, sondern ruhen nur. Wird dann etwas aus der Kühlung genommen, können auch die Keime sich wieder stark vermehren. Regelmäßiges Ausmisten und eine monatliche Reinigung mit Essigwasser können die unliebsamen „Untermieter“ aber eindämmen.
Wie schon der Spülschwamm kann auch das zweite Utensil in unseren Küchen, das zur Geschirreinigung häufig genutzt wird, eine kleine Keimschleuder werden – die Spülmaschine. Essensreste und Fett lösen sich in der Spülmaschine ja nicht auf. Sie werden zwar abgespült, finden sich aber im Spülwasser wieder und lagern sich im Inneren in den Spülarmen, Gelenken und auf Rollen ab, trotz Spültabs mit allem drin und heißem Spülgang. Daher sollte man beim Frühjahrsputz auch dieses Haushaltsgerät unbedingt mit einplanen. Die Körbe kann man alle raunehmen und die Rollen mit Spüli und zur Not einer alten Zahnbürste reinigen. Die Sprüharme lassen sich auch einfach entfernen und unter fließendem Wasser reinigen. Sind die kleinen Düsen etwas verstopft kann man auch einen Zahnstocher zur Hilfe nehmen, um die kleinen Löcher von Dreck zu befreien. Auch die Dichtungen freuen sich über eine intensive Reinigung mit etwas Spülmaschinenreiniger.
Eine weitere Keimschleuder im Haushalt können Schneidebrettchen sein und das schlägt dann direkt auf den Magen. Hier lauern in den Ritzen vom Schneiden besonders viele Keime, die sich auf andere Lebensmittel übertragen können. Wenn man beispielsweise Fleisch oder Fisch geschnitten hat und dann dasselbe Brett für Gemüse oder Salat nutzt, die nicht unbedingt durchgegart werden, sind Keime schnell gewandert. Deswegen ist hier besonders darauf zu achten, dass die Bretter gründlich mit Seife und heißem Wasser gereinigt werden und vor allem für verschiedene Zutaten jeweils ein anderes Brett mit einer glatten Oberfläche genutzt wird. Dann haben Keime im Essen sehr schwere Voraussetzungen, um uns krank zu machen.
Hygiene im Büro – mehr nötig, als man denkt
Wenn schon der eigene Haushalt so viele Hygienefallen bereithält, wie sieht es dann erst im Arbeitsleben aus? Hier treffen täglich sehr viele Menschen aufeinander und nutzen dieselben Räume. Mangelnde Hygiene macht sich dann schnell bemerkbar. Eine Erkältung oder ein Grippevirus kann auch eine ganze Abteilung außer Gefecht setzen. Um so essenzieller ist hier die Einhaltung von Hygienestandards durch die Mitarbeiter. Den eigenen Arbeitsplatz sauber zu halten und nicht krank zur Arbeit zu kommen, ist für den Infektionsschutz im Arbeitsleben elementar.
Hauptüberträger von Krankheitskeimen sind immer noch unsere eigenen Hände. Nach einer Umfrage von WIN/Gallup International (Grafik: Statista GmbH) ist Händewaschen allerdings nicht überall selbstverständlich. Mit 50 Prozent sind die Niederländer die absoluten Waschmuffel und Bosnien und Herzegowina mit nur 4 Prozent der Befragten, die sich nicht die Hände waschen, der absolute Hygiene-Spitzenreiter in Europa. Deutschland liegt mit 22 Prozent im Mittelfeld. Daher sind im Büro insbesondere der Schreibtisch und Arbeitsmaterialien, wie Tastatur, Maus oder Telefon sind wahre Brutstätten für Bakterien und Viren, denn diese fassen wir am meisten an. Diese sollten also regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden.
Die größte Keimquelle für Tastaturen und Co. sind Mahlzeiten, die am Schreibtisch eingenommen werden. Krümel fallen runter, Fett oder Marmelade klecksen auf den Tisch und werden nur halbherzig weggewischt. Auch Getränke schwappen gerne mal über oder setzen den gesamten Schreibtisch unter Wasser beziehungsweise Kaffee. Das lieben die Keime und vermehren sich in Windeseile. Wer schon mal seine Tastatur umgedreht und ein bisschen geschüttelt hat, weiß, wovon hier die Rede ist.
Nicht zu unterschätzen sind auch erkältete Kollegen oder Kolleginnen. Diese sollten eigentlich zu Hause bleiben, sich aber mindestens an die Niesetikette und genügend Abstand halten, wenn ihre Anwesenheit im Büro unvermeidbar ist. Bei Meetings gehört es sich, den Raum zum Naseputzen kurz zu verlassen und sich anschließend die Hände zu waschen.
Was für das eigene Zuhause gilt, lässt sich auch gut auf die Büroküche übertragen. In dieser können sehr hohe Keimbelastungen nachgewiesen werden, besonders mit coliformen Keimen, die ein Indikator für die Qualität von Lebensmitteln und Wasser sind. In entsprechend hoher Konzentration können sie schwere Magen-Darm-Infektionen verursachen. Abtropfflächen, Griffe, Mikrowellen und Kühlschränke sind am stärksten mit den Keimen belastet. Auch hier gilt: Regelmäßiges Reinigen mit Putzmittel und Essigreiniger, hilft Infektionen vorzubeugen.
Wenn Mitarbeitende krank sind, kann selbst die Toilette zur Keimfalle werden. Dann gilt erst recht Händewaschen und Türgriffe sollten nicht mit den Händen, sondern nach Möglichkeit mit der Ellenbogen-Technik geöffnet werden. Gründliches Spülen und Entfernen von Verschmutzungen gehören ebenso zum Toiletten-Knigge am Arbeitsplatz.
Und dann gibt es noch einen Platz in öffentlichen Gebäuden oder Büros, den man nicht sofort auf dem Radar hat, wenn es um Hygienefallen geht – der Aufzug. Viele Viren und Bakterien verbreiten sich durch die Luft in Form von Aerosolen oder Tröpfcheninfektion. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometern pro Stunde werden die Teilchen beim Niesen im Raum verteilt und können im Fall vom Aufzug auch nicht entweichen. Steht man mit im Fahrstuhl, kann man sich der Keimwolke nicht entziehen. Die Teilchen liegen in der Luft und sinken mal mehr mal weniger schnell zu Boden und auf alle Oberflächen, wie Handgriffe oder Bedienelemente im Aufzug und auf uns. Nur mit speziellen Luftreinigungsgeräten, wie dem ELEVATAIR, können die Keime dank Plasma-Technologie dann schnell und permanent aus der Luft eliminiert werden.
Hygienefallen auf Reisen – Weltweit unterwegs und die Keime reisen mit
Erst in diesem Sommer hat die Reisewelle wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht und auch die Keime freuen sich auf eine ausgedehnte Weltreise. Sie gehen mit auf Tour und werden im Flieger von Land zu Land geschleppt. Aber nicht die Luft in den Flugzeugen ist, wie oft vermutet das Problem, sondern wieder einmal unsere Hände, die die vielen Gegenstände im Flugzeug ständig berühren. Die Armlehne, der ausklappbare Tisch, das Esstablett oder die Fernbedienung für das Bordprogramm werden täglich von unzähligen Händen angefasst. Im Rahmen einer Untersuchung des Reiseportals Travelmath ergaben Auswertungen im Labor, dass sich die meisten Keime im Flugzeug auf den ausklappbaren Tischen tummelten. Im Durchschnitt wurden hier pro Quadratzoll 2.155 koloniebildende Einheiten (KbE) gefunden. Zum Vergleich, auf einer öffentlichen Toilette sind es lediglich 51 KbE pro Quadratzoll. Aber auch die Spülknöpfe auf den Toiletten wiesen noch eine Keimbelastung von 265 KbE pro Quadratzoll auf.
Während ein Flieger in der Luft ist, sind es also eher die Oberflächen, die wir meiden sollten, wenn er steht und nicht im Betrieb ist, dann kann aber auch die Luft schnell der Verteiler für Keime werden. Denn wenn die Triebwerke aus und die Hilfsaggregate nicht in Betrieb sind, findet kein Luftaustausch statt. Sobald der Flieger startet ist, ist nicht die Lüftungsanlage, sondern der Sitznachbar ist das Problem. Der Luftaustausch erfolgt im Betrieb nämlich nicht durch das gesamte Flugzeug, sondern in Segmenten, wobei frische Luft von oben einströmt und unterhalb der Sitze wieder abgesaugt wird. Pro Stunde wird die gesamte Luft rund 15 bis 20 Mal erneuert, in einem Bürogebäude geschieht dies kaum häufiger als zwölf Mal. Hepa-Filter fangen Staub, Bakterien, Pilze und andere Partikel bis zu einer Größe von 0,3 Mikrometer ab – und somit auch virenbeladene Tröpfchen.
Hygiene im Hotelzimmer – Unangenehme Souvenirs
Ist man in der Reisedestination erst mal angekommen, lauern schon wieder Hygienefallen, nämlich im Hotelzimmer. Auch hier ist unter Umständen täglich ein anderer Gast im Zimmer, der vieles berührt und seine Spuren hinterlässt. Dann ist besondere Sorgfalt der Zimmermädchen gefragt, damit der Nächste kein unangenehmes Souvenir mit nach Hause nimmt. Keime tummeln sich auch hier auf Gegenständen, die häufig benutzt werden und mit den Händen angefasst werden, wie das Telefon, Lichtschalter oder die Fernbedienung. Ein Indiz für gute Hygiene im Hotel sind Schonbezüge auf Kissen, Decken und Matratzen, denn diese können neben den Bettbezügen regelmäßig gewechselt und bei hohen Temperaturen gewaschen werden. So können sich Schweiß und Hautschuppen nicht im Bettzeug sammeln, sondern in der Waschmaschine entfernt werden.
Riecht es unangenehm, kann das ein erstes Indiz für mangelnde Hygiene im Hotelzimmer sein. Riecht es muffig, dann sind wohl Vorhänge und Tagesdecken länger nicht gewaschen worden und der Teppich nicht richtig gesaugt oder gereinigt. Der Teppich ist ein besonderes Reservoir für Keime. Besonders der Fußpilz fühlt sich hier sehr wohl und kann sich, wenn man barfuß durchs Zimmer läuft, am eigenen Fuß festsetzen und dann findet der Pilz im feucht-warmen Milieu des Schuhs auch noch optimale Bedingungen zur Vermehrung. Dasselbe gilt übrigens auch für glatte Fußböden, auch wenn man diese theoretisch besser reinigen kann. Daher lieber die Hotelschlappen nutzen oder Strümpfe anziehen, wenn keine Hausschuhe vorhanden sind.
Auch im Hotelbad finden sich optimale Bedingungen für Keime, um sich zu vermehren. Oft findet sich nach einiger Zeit Schimmel in den Fugen oder an den Rändern von Dusche und Waschbecken, denn meist sind die Nasszellen innenliegend und man kann nicht ausreichend Lüften. Nur regelmäßiges Putzen mit entsprechenden Mitteln kann dem Befall vorbeugen. Hautschuppen vom Vorgänger auf dem Boden sind hier ebenso eine Brutstätte für Hautpilze. Staubsauger können hier gar nicht stark genug sein, um die Sporen zu beseitigen. Hier hilft nur wischen mit entsprechenden Putzmitteln.
Hygiene im Krankenhaus – der unendliche Kampf mit den Keimen
Kommen wir zu einem anderen Bereich, bei dem wir eigentlich an Gesundheit und Genesung denken, in dem man sich aber die ganz gemeinen Keime einfangen kann – das Krankenhaus. Hier, aber auch in Alten- und Pflegeheimen, machen sich Hygienemängel noch stärker bemerkbar, denn diese können fatal enden.
Auch im Krankenhausalltag ist das A und O die Händehygiene. Alle, die in diesem Bereich tätig sind, wissen um die Bedeutung und trotzdem wird genau das oft vernachlässigt oder nicht richtig ausgeführt. Das Robert-Koch-Institut (RKI), das die Richtlinien für die Krankenhaushygiene und Infektionsprävention herausgibt, schreibt in seiner Empfehlung zur Händehygiene: „Die Hände des Personals sind das wichtigste Übertragungsvehikel von Krankheitserregern. Deshalb gehört die Händehygiene zu den wichtigsten Maßnahmen zur Verhütung von Krankenhausinfektionen.“
An der weltweiten Kampagne „Die fünf Indikationen der Händedesinfektion“ nehmen zwar eine große Zahl bundesdeutscher Krankenhäuser sowie Alten- und Pflegeheime teil, aber einzelne Aspekte führen wohl immer noch zu Diskussionen, wie beispielsweise das Tragen von Schmuck. Eigentlich dürfen keinerlei Schmuck an Händen und Unterarmen getragen werden, keine Armkettchen oder auch Ringe, auch kein Ehering. Gerne wird sich in Gesundheitskreisen dann herausgeredet: ‚Man habe ja keinen Patientenkontakt‘ oder ‚Man kenne sich schon aus mit der Handhygiene‘. Halsketten sind in bestimmten Bereichen sogar offiziell verboten, denn auch an diesen können potenzielle Krankheitserreger haften und demente oder verwirrte Patienten könnten diese abreißen. Besonders aber Nagellack und künstliche Fingernägel können nachweislich eine Besiedlung mit potenziell pathogenen Erregern und Pilzen fördern. Übertragungen von Erregern mit nachfolgenden Infektionen bei Patienten wurden berichtet. Daher sollen laut der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH): „Nagellack und künstliche Fingernägel grundsätzlich verboten werden, wenn das Personal direkten Patientenkontakt hat. Naturfingernägel sind kurz und sauber zu tragen.“ In manch einer Situation werden die eigenen Bedürfnisse dann auch über die der Patienten gestellt, oft aber aus Zeitmangel, wenn es beispielsweise um das korrekte Handling von Bereichs- und Schutzkleidung geht. Die wird dann eben nicht immer ab- und wieder angelegt, wenn man mal schnell eine Zigarette rauchen will.
Der Kampf in Krankenhaus sowie in Alten- und Pflegeheimen gilt aber besonders den sogenannten Krankenhauskeimen beziehungsweise MRSA (Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen). Durch die jahrzehntelange, großzügige Gabe von Antibiotika sind viele Bakterienstämme resistent gegen die Medikamente geworden und können im Falle einer Infektion fast nicht mehr eliminiert werden. Die strikte Einhaltung von Hygienerichtlinien spielt nicht nur in der Versorgung der Patienten, sondern bereits im OP eine elementare Rolle. Sogenannte nosokomiale Infektionen, also Infektionen, die eindeutig auf eine medizinische Maßnahme zurückzuführen sind, sind leider keine Seltenheit. Sie sind aber leider sehr schwer in den Griff zu bekommen.
Hygienefallen eliminieren – Vorsorge ist besser als Nachsorge
Keime lauern überall und das ist auch in Ordnung, denn unser Immunsystem will ja ein bisschen gefordert werden. Nur wenn es überhandnimmt, ist es überfordert und man wird krank. Nach wie vor ist Händewaschen die beste Maßnahme, um ungebetene „Gäste“ loszuwerden und vor allem nicht überall zu verbreiten. Wenn man zusätzlich eine regelmäßige Reinigung der eigenen Alltagsgegenstände zu Hause und bei der Arbeit durchführt und in manchen Situationen Gegenstände auch desinfiziert, ist man gut geschützt. Bei älteren oder kranken Personen muss die Hygiene natürlich noch gründlicher durchgeführt werden, um zusätzliche Infektionen zu vermeiden.
Für die Reduktion von Keimen und die Desinfektion von Oberflächen und Luft stehen inzwischen verschiedene Technologien zur Verfügung. Antimikrobielle Beschichtungen, die Desinfektion mit UV-Licht oder die Plasma-Technologie können im Alltag hilfreich sein, um die Flut der Keime auf ein Maß zurückzuschrauben, mit dem unser Immunsystem gut zurechtkommt. Bei Interesse kontaktieren Sie gerne unsere UVIS-Hygieneexperten.
Quellen:
Fotocredit:
"Aktion Saubere Hände"
Adobe Stock
Statista GmbH
Veröffentlicht am: 09. Oktober 2023
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