Moderne Technologien am Arbeitsplatz waren das Schwerpunktthema bei dem virtuellen Onlineevent „Tech for Impact: Tenant wellbeing“ von BuiltWorld. Der Fokus lag darauf, wie man mit technischen Möglichkeiten das Wohlbefinden der Mieter fördern kann. Vertreten waren drei verschiedene, moderne Unternehmen, welche ihre innovativen Ideen für das moderne Büro von heute präsentierten und erklärten. Ebenfalls anwesend waren Gregor Hadjiev von der Allianz Real Estate und Thomas Veith als Vertreter des Initiators des online Events, der Beratungsfirma PwC. Die Frage ist, ob sich die neuen Technologien wirklich positiv auf die Nutzer auswirken, oder es vielleicht doch nur „too much“ ist.
Diese Themen wurden beleuchtet und diskutiert:
Moderne Bürogebäude, mit digitalen Türöffner im Büro, sind heutzutage kein Einzelfall mehr. Die Sinnigkeit vieler vermeintlicher Innovationen sollte jedoch hinterfragt werden. Oftmals stellt sich die Frage, ob solche Innovationen wirklich eine Erleichterung im Alltag darstellen, oder es doch nur kompliziertere Alternativen für simple Prozesse sind. Manuelle Tätigkeiten wie Türen selbst öffnen, das Licht anschalten oder die Heizung bedienen waren bis vor ein paar Jahren noch eine Selbstverständlichkeit.
Apps für die moderne Arbeitswelt
Heutzutage kann man all diese Tätigkeiten auch per Klick auf dem Smartphone erledigen. Das Unternehmen „Space Os“, vertreten durch Gründer Marley Fabisiewicz, beschäftigt sich mit genau solchen technischen Hilfen im Büroalltag und hat dazu eine App entwickelt. Neben praktischen Features, wie beispielsweise dem Öffnen von Türen, soll laut Fabisiewicz den Nutzern auch der eigene, ökologische Fußabdruck aufgezeigt werden. Jeder Nutzer kann seinen Energieverbrauch einsehen und somit bewusst einen Einfluss nehmen. Würden viele Menschen diese Technologie verwenden, könnte auch viel Energie eingespart werden – so die Idee. Darüber hinaus sei eine kontaktlose Türöffnung auch viel hygienischer als die Türklinke zu benutzen, da so keine Keime aufgebracht werden können.
Absolutes Wohlbefinden am Arbeitsplatz
Eine ähnliche App wurde von Bronny Wilson vorgestellt. Das australische Unternehmen „Equiem One“ möchte, wie die andern Mitredner bewirken, dass sich ihre Nutzer wohler bei der Arbeit fühlen. Die Idee ist, einen Service, vergleichbar mit dem eines Hotels, für ein ganzes Firmengebäude zu entwickeln. Durch Teambuilding-Projekte oder Wellnessprogramme sollen die Nutzer mehr Spaß daran haben, Zeit am Arbeitsplatz zu verbringen und die App informiert die Nutzer über diese Aktivitäten.
Ein weiterer Aspekt, um das Wohlbefinden der Büromieter zu steigern, bietet die Firma „Oxygen at Work“, vertreten durch Manuel Winter. Durch den Einsatz von Pflanzen soll die Luftqualität im Büro gesteigert werden. Diese seien der Schlüssel zu guter, sauerstoffreicher Luft und tragen somit zu Wohlbefinden, einer angenehmen Arbeitsatmosphäre, Nachhaltigkeit und Gesundheit bei. Mit Hilfe von bestehenden Lüftungssystemen wird der durch die Pflanzen produzierte Sauerstoff im ganzen Büro verteilt, sodass überall eine gute Luftqualität herrscht. Im Vergleich zu anderen Unternehmen wird hier auf natürliche Art das Wohlbefinden der Nutzer erreicht. Die Mitarbeiter müssen sich hierbei nicht bemühen, um ihre Arbeitsqualität zu verbessern, sondern es geschieht von allein.
Technische Innovationen versus Realität
Viele Menschen möchten an ihrem Arbeitsplatz nur ihre Arbeit erledigen und anschließend wieder nach Hause fahren. Sie bräuchten keine Wellnessprogramme oder ähnliches. Der Nutzer würde also mit so vielen technischen und physischen Angeboten zugespamt werden, obwohl er das gar nicht brauche. Ein weiteres Problem sei, dass die Menschen keine Zeit haben, um alle Features zu nutzen führt Grigor Hadjiev, Head of Development & Innovation der Allianz Real Estate, in der Gesprächsrunde aus.
Er beschreibt, dass nach seiner praktischen Erfahrung zu urteilen, diese Art von Technologie nicht immer gut angenommen wird. Viele Gebäude seien nicht mit dieser Art von Technologie kompatibel. Darüber hinaus würden teilweise Mieter eine App nicht nutzen, da sie es in der Vergangenheit auch nie mussten. Für Grigor wäre eine Mischung aus digitaler- und altmodischer Technik ideal, sodass die Nutzer wählen können. Man könnte also Vorgänge, die viele Ansässige durchlaufen, digitalisieren. Prozesse, die nur einzelne Personen kontrollieren, zum Beispiel die Raumverwaltung, sollte man hingegen nicht zwingend digitalisieren, da sich der Aufwand nicht lohne.
Abschließend kann man sagen, dass die Frage: „wirken sich die neuen Technologien am Arbeitsplatz positiv auf die Nutzer aus“, noch nicht vollständig geklärt ist. Es gibt viele verschiedene Antworten auf diese Frage, die unter anderem vom persönlichen Empfinden der Mieter abhängen. Es finden sich sowohl Argumente, die für das High-Tech-Büro sprechen als auch Argumente, die dagegensprechen. Neben dem App gesteuerten Navigieren durchs Gebäude sollte beim Thema Wohlbefinden von Mietern, nicht nur in den aktuellen Zeiten, ein gutes Hygienekonzept mitgedacht werden.
Es steht fest, dass das Thema „Tenant Wellbeing“ stetig an Bedeutung gewinnt und sicherlich noch viel Diskussionsbedarf herrscht. Wir alle sind gespannt, was die Zukunft noch mit sich bringt.
Wollen auch Sie, dass Ihre Mitarbeiter:innen gerne ins Büro kommen?
Quelle:
Online-Veranstaltung der BuiltWorld „Tenant Wellbeing“ am 21.10.2022
Fotocredit:
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Veröffentlicht am: 30. November 2022
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